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Verstehen was der Kunde braucht

Roger Eggenberger, CEO und Inhaber der units Gruppe, hat vor 20 Jahren mit reiner Messtechnik angefangen. Die Dienstleistungen wurden stetig ausgebaut, zunächst mit dem Bereich Engineering, später mit Simulation. Heute beschäftigt das Unternehmen 36 Mitarbeiter verteilt auf drei Standorte.
Roger Eggenberger, CEO der units Gruppe (Bild: units)

Roger Eggenberger, CEO und Inhaber der units Gruppe, hat vor 20 Jahren mit reiner Messtechnik angefangen. Die Dienstleistungen wurden stetig ausgebaut, zunächst mit dem Bereich Engineering, später mit Simulation. Heute beschäftigt das Unternehmen 36 Mitarbeiter verteilt auf drei Standorte.

«Heute ist für mich der Mitarbeiter das wertvollste Gut, Maschinen einkaufen kann jeder.» Mit dieser Aussage spielt Roger Eggenberger darauf an, dass es in der Messtechnik mehr noch auf das Know-how ankommt, als auf die eigentliche Technik. Seine Firma units gilt in der Branche als Marke für Highend-Lösungen. Eggenberger formuliert das so: «Wir bekommen keine Standardanfragen.»

Der umtriebige Messtechnikspezialist blickt auf eine bewegte Karriere zurück. Bevor er vor 20 Jahren seine eigene Firma gründete, arbeitete Eggenberger bei Hilti. Dann wechselte er als Quereinsteiger in die Messtechnikbranche. An dieser Stelle folgt eine kleine Anekdote, wie sie so typisch für seinen Werdegang ist:

Er bewarb sich bei Rieter Automotive, heute Autoneum. Beim Vorstellungsgespräch zeigte ihm ebenfalls ein Herr Eggenberger die Produktion, die ihm aber so gar nicht gefallen wollte. Als schliesslich der Messraum folgte, erlebte Roger Eggenberger einen Schlüsselmoment: «Ohne dass ich genau wusste, worauf ich mich einlasse, war mir klar, so wollte ich arbeiten.» Nun waren aber bereits zwei Ingenieure angestellt und es gab keinen Bedarf an einer zusätzlichen Arbeitskraft.

Als er am nächsten Montag wieder bei Hilti an der Arbeit war, reichte ihm ein Kollege einen Anruf weiter, Eggenberger am Apparat, hiess es. Er dachte, am Montagmorgen könne das nur sein Vater sein und meldete sich mit «Hallo Vater». Darauf war es still auf der anderen Seite. Eggenberger von Rieter klärte das Missverständnis auf und bot Roger Eggenberger eine Stelle in der Qualitätssicherung an, da einer der beiden Ingenieure über das Wochenende gekündigt hatte.

Meilensteine

2002 Gründung unter dem ursprünglichen Namen Metris AG in Gams (SG) durch Inhaber und Geschäftsführer Roger Eggenberger

2006 Umzug nach Au (SG) an den heutigen Firmensitz
Computertomograf der 1. Generation von ZEISS

2007 2. Rang KMU Primus Award der St. Galler Kantonalbank

2009 Namensänderung von Metris AG in units IM-TECHNOLOGY AG
Übernahme der Surface Design GmbH in Au (SG) durch die neu gegründete units ENGINEERING AG in Au (SG)

2012 Gründung der heutigen units AUSTRIA GmbH in Lustenau (Vorarlberg, Österreich)
Gründung der units MITTELLAND AG in Biberist (SO)
Gründung der units simulation & consulting gmbh und Übernahme von RemPlas Consulting GmbH in Au (SG)

2020 Namensänderung units IM-TECHNOLOGY AG in units OST AG

2022 die units Gruppe, bestehend aus units OST AG in Au (SG) (Hauptsitz), units MITTELLAND AG in Zuchwil (SO) und units AUSTRIA GmbH in Lustenau (AT) mit 39 Mitarbeiter (Stand März) feiert ihr 20-jähriges Jubiläum

Platz für neue Maschinen

Nach weiteren Stationen in der Messtechnik folgte 2002 mit zwei Mitarbeitern die Gründung der heutigen units OST AG. Aus den seither vergangenen 20 Jahren könnte Eggenberger noch so manche Anekdote erzählen. So etwa die mit dem Platzproblem am ersten Firmenstandort:

2005 bestellte er den ersten Prototypen eines Computertomografen bei der Firma Zeiss. Am damaligen Standort in Gams fehlte aber der Platz. Zum Einordnen: Das Gerät wog rund 10t und war in etwa so gross wie eine Fertiggarage.
Über einen Immobilienmakler fand er in der Region eine passende neue Liegenschaft. Der Kaufpreis sprengte allerdings das Budget des noch jungen Unternehmens. Als er anfragte, ob auch ein Mietvertrag möglich wäre, bekam er eine Absage. Einige Tage später erhielt er wieder einen Anruf, mieten sei nun doch eine Option. Seit 2006 belegt units OST nun diese Räumlichkeiten, noch heute zur Miete.

Immer nah am Kunden

Zu den weiteren Entwicklungen des Geschäfts sagt Eggenberger: «Ich habe mir nie quantitative Ziele gesetzt, was ich einmal will. Es hat sich entwickelt.»
Ein wichtiger Treiber dafür ist sicher das Anliegen, die Kunden ganzheitlich zu begleiten. Dafür braucht es laut dem Messtechnikspezialisten ein Flair zum Zuhören sowie die Fähigkeit, schnell zu analysieren, was der Kunde braucht. Im Laufe der Zeit hat units weitere Bedürfnisse adressiert und sich entsprechend weiterentwickelt.

«Oftmals messen wir erst das fertige Produkt», erklärt Eggenberger. Wenn die Techniker dabei feststellen, dass ein Bauteil nicht den Zeichnungen entspricht, ist die Frage: wie weiter? «Früher haben wir dem Kunden unser Messprotokoll abgegeben, das er selbst interpretieren musste, was vielfach zu falschen Korrekturen führte. Um dem entgegenzuwirken entstand unsere Engineering-Abteilung, welche 3D-Daten anstatt Protokolle liefert. So können wir Kunden besser beraten und unterstützen.»

Stetige Weiterentwicklung

Später folgten weitere Dienstleistungen wie etwa die Spritzgusssimulation. Und 2012 gründete Eggenberger mit der units Mittelland AG in Biberist und der units imt gmbh in Lustenau parallel zwei weitere Unternehmungen.
Seit der Gründung wurden die Maschinenparks an allen Standorten kontinuierlich erweitert und neue Technologien und Dienstleistungen aufgebaut. So konnte sich die units Gruppe als kompetenter Partner in den Bereichen Entwicklung & Konstruktion, Moldflow-Simulation, 3D-Digitalisierung, Reverse-Engineering und industrielle Messtechnik am Markt etablieren.

www.units.ch

Autor

Thomas Meier

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