Biegeschlaffe Teile, zum Beispiel Schläuche, werden in der Montage im Vergleich zu andersartigen Bauteilen überdurchschnittlich häufig manuell gehandhabt. Knoll Feinmechanik schafft es mit seinen eigenentwickelten Technologien, auch komplexe Prozesse zu automatisieren, bei denen Schläuche zu handhaben und zu montieren sind. Ein Schlauchset, das bei der Dialyse zum Einsatz kommt, zeigt beispielhaft, wie das umgesetzt wird.
Da liegen die einfach aussehenden Einzelteile: eine blaue und eine weisse Klemme, eine gelbe Abziehkappe und ein Steckverbinder. Und da liegt das, was die Montage dieser Teile zum kompletten Schlauchset sehr anspruchsvoll macht: ein Schlauch und ein Beutel. Beide sind „biegeschlaff“. Und das ist eine Eigenschaft, die die Verantwortlichen für Handling und Montage schon einmal innehalten lässt. Denn es ist nicht einfach, einen Schlauch ab- und aufzuwickeln, in definierter Länge zuzuschneiden, mit anderen Teilen zusammenzufügen usw. – schon gar nicht, wenn das automatisiert ablaufen soll.
Um zu zeigen, wie leistungsfähig die modularen Anlagen von Knoll Feinmechanik sind, wird hier ein Arbeitsschritt des vollständig automatisierten Gesamtprozesses beschrieben: das Zusammenfügen von Schlauch und Beutel.
Schläuche automatisiert zusammenfügen
Beutel und Schlauch werden mittels eines Steckverbinders zwischen dem schlauchförmigen Anschlussstück des Beutels und dem eigentlichen Schlauch zusammengefügt. Zweimal ist dafür also ein biegeschlaffes Schlauchende über eine feste Hülse zu schieben – was schon von Hand nicht einfach ist und manuelles Geschick erfordert. Und automatisiert? Heikel! Hält der Greifer den Schlauch nicht fest genug, lassen sich die Teile nicht zusammenfügen. Greift er zu fest, drückt er den Schlauch zusammen und der Durchmesser vermindert sich, sodass sich der Schlauch schlechter oder gar nicht über die Hülse schieben lässt. Spielt der Greifer den Grobian, kann der Schlauch kollabieren, dabei Schaden nehmen und als Ausschuss enden.
Die Spezialisten von Knoll Feinmechanik haben es jedoch geschafft, ihrem Handling-Head, dem inhouse entwickelten Greifersystem, die notwendige Sensibilität beizubringen: Jeder Schlauch wird gemäss seiner Eigenschaften mit der angepassten Intensität gegriffen – und zwar reproduzierbar. Für das Aufschieben auf eine Hülse kann bei Bedarf das Schlauchende mit einer Flüssigkeit benetzt werden. Der automatische Fügevorgang für das Drainset benötigt nur wenige Sekunden und hinterlässt beim Zusehen nicht den Eindruck, dass es sich um einen so komplexen Vorgang handelt.
Manuelle Vorgänge automatisieren
Die Automatisierungsspezialisten von Knoll Feinmechanik realisieren sowohl kundenspezifische Anlagen auf der Basis detaillierter Engineering-Vorgaben als auch Projekte, bei denen lediglich das gewünschte Endergebnis, beispielsweise ein fertiges Schlauchset, spezifiziert ist. Zum Einsatz kommt dafür ein Baukasten mit bewährten Modulen. Sie bilden mit jeweils eigener Steuerung einen Prozessschritt ab und lassen sich in eine Linie integrieren oder innerhalb einer Insel konfigurieren. Von der semiautomatisierten Lösung bis hin zur vollständig verketteten Montageanlage erfüllen sämtliche Anlagen die Voraussetzungen, um im Reinraum eingesetzt zu werden.