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Ökologisch sinnvolle Bauelemente

Zur ökologischen Beurteilung von Fenster­elementen hat die Stadt Zürich einen «Fensterrechner» entwickelt, der kostenlos online zur Verfügung steht. Beim rechnerischen Vergleich der heute üblicherweise im Markt verwendeten Fensterelemente erzielten die Kunststoff-Profile ausgezeichnete Resultate.
Kunststofffenster im Einsatz (Bild: PVCH)

Zur ökologischen Beurteilung von Fenster­elementen hat die Stadt Zürich einen «Fensterrechner» entwickelt, der kostenlos online zur Verfügung steht. Beim rechnerischen Vergleich der heute üblicherweise im Markt verwendeten Fensterelemente erzielten die Kunststoff-Profile ausgezeichnete Resultate.

Von Kurt Röschli

Die Träger dieses Fensterrechners sind die Stadt Zürich, Amt für Hochbauten; die KBOB Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren; Lignum (Holzverband) und energieschweiz (Bundesamt für Energie). Das System berechnet die «Umweltbelastung über Nutzungsdauer von 30 Jahren», wobei diese in Form der Grauen Energie (nicht erneuerbar), der gesamten Primärenergie sowie der Umweltbelastungspunkte dargestellt werden kann.

Berechnung der drei gängig­sten Fenstersysteme

Aufgrund der im Schweizer Baubereich seit vielen Jahren regen Diskussion bezüglich der Verwendung von Kunststoff-Fenstern an Stelle von Holz- oder Holz-Metall-Konstruktionen wurde dieses neue Werkzeug genutzt, um beispielhaft die drei gängigsten Fenstersysteme zu berechnen und die ökologischen Auswirkungen beim Wechsel der Materialien zu bewerten. 

Fensterprofile aus Holz, Holz-Metall und Kunststoff sind mit den im Rechner als Standardwerte dieser Profilarten angegebenen «Wärmedurchgangskoeffizienten Profil» berechnet worden. Den unter Einbezug der Verglasung jeweils resultierenden «verwendeten Wärmedurchgangskoeffizient Fenster» sowie die Werte für die unterschiedlichen Wärmeverluste für das gesamte Fenster errechnete das Programm automatisch.

Gemäss der Möglichkeiten des «Fensterrechners» wurden unter Anwendung oben beschriebener Basisdaten die Werte für die Umweltbelastung über 30 Jahre Nutzung der Grauen Energie (Primärenergie nicht erneuerbar) der gesamten Primärenergie (erneuerbar + nicht erneuerbar) sowie die Umweltbelastungspunkte für die einzelnen Fenstersysteme ermittelt.

Primärenergie nicht erneuerbar – Graue Energie

Die Graue Energie ist die Summe aller nicht erneuerbaren Energieaufwendungen, die zur Gewinnung aller Rohstoffe, der Herstellung der vollständigen Fenster, deren Entsorgung oder Verwertung sowie der Energieaufwendungen während der Nutzungsphase über 30 Jahre verbraucht werden. Zur besseren Vergleichbarkeit wird die Gesamtenergie in «kWh Öl-Äquivalente» pro Fenster umgerechnet. 

Das Kunststoff-Fenster erreicht mit dem sehr guten Wert von 6740 kWh Öl-Eq neben dem Holzfenster mit 6970 kWh Öl-Eq und dem Holz/Metall-Rahmen mit 7140 kWh Öl-Eq eine ausgezeichnete Klassierung. Entgegen den im Markt häufig zu vernehmenden kritischen Meinungsäusserungen präsentiert sich das Kunststoff-Fenster schon bei diesem Kriterium als gleichwertige ökologische Alternative zu den beiden traditionellen Rahmenmaterialien.

Primärenergie gesamt 

Unter diesem Kriterium wird neben dem Aufwand an nicht erneuerbaren Energien auch noch der Anteil aller erneuerbaren Energien mitberücksichtigt. 

Die vom «Fensterrechner» ermittelten Ergebnisse folgen der gleichen Tendenz wie beim Kriterium der Grauen Energie, die Abstände zwischen den drei Profilmaterialien werden jedoch markanter. Kunststoff-Profile zeigen mit 6840 kWh Öl-Eq eine ausgezeichnete ökologische Beurteilung gefolgt von Holz-Profilen mit 7360 kWh Öl-Eq und Holz/Metall-Profilen mit 7600 kWh Öl-Eq. 

Umweltbelastungspunkte (UBP)

Eine weitere Möglichkeit, den Einfluss von Baumaterialien auf die Umwelt zu definieren, besteht in der Berechnung der sogenannten Umweltbelastungspunkte UBP. Dabei werden neben den reinen Energiedaten zusätzlich umweltkritische Rohstoffe, spezielle Rohstoffabhängigkeiten und besonders die mit der Herstellung der Baumaterialien erfolgenden CO2-Emissionen in die Bewertungen einbezogen. 

Die für die drei Rahmenmaterialien erhaltenen Umweltbelastungspunkte liegen alle auf praktisch gleich gutem Niveau: Kunststoff kommen auf 1 410 000 UBP, Holz auf 1 420 000 UBP und Holz/Metall auf 1 490 000 UBP. Unter ökologischen Gesichtspunkten sind diese drei Rahmenmaterialien als gleichwertig einzustufen.

Diese Berechnungen zeigen, dass Kunststoff-Fenster im ökologischen Vergleich den im Markt vertretenen Alternativen ebenbürtig und erst noch kostengünstiger sind. Planer und Entscheidungsträger können so aufgrund der Datenlage auch bei strengen ökologischen Zielsetzungen auf Kunststoff-Fenster zurückgreifen. Unter Einbezug der Pflegeeigenschaften, der vollständigen Rezyklierbarkeit am Ende der Nutzung und des attraktiven Preisniveaus stellen Kunststoff-Fenster für jeden Bauherrn ökologisch sinnvolle Bauprodukte dar.

Die Details der Berechnungen finden Sie auf www.pvch.ch/Fensterrechner

Kontakt

Kunststoff.swiss
Verena Jucker
Schachenallee 29C
CH-5000 Aarau
+41 62 834 00 64
v.jucker@kunststoff.swiss
http://www.kunststoff.swiss

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