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Neue Wege zur Kreislaufwirtschaft

Am 19. und 20. November 2025 bringt die Advanced Recycling Conference (ARC) in Köln erneut Branchenführer, Technologieanbieter, Forschende, Innovatoren und politische Entscheidungsträger zusammen. Ziel ist es, drängende Recycling-Herausforderungen unterschiedlicher Abfallströme zu diskutieren.
Das gesamte Spektrum der verfügbaren Recyclingtechnologien, unterteilt nach ihren grundlegenden Funktionsprinzipien und ihren Produkten. (Grafik: nova-Institut)

Am 19. und 20. November 2025 bringt die Advanced Recycling Conference (ARC) in Köln erneut Branchenführer, Technologieanbieter, Forschende, Innovatoren und politische Entscheidungsträger zusammen. Ziel ist es, drängende Recycling-Herausforderungen unterschiedlicher Abfallströme zu diskutieren.

Neben den Kernthemen Kunststoff- und Polymerrecycling, legt die diesjährige Veranstaltung einen besonderen Fokus auf ressourcenintensive Branchen wie Textilien und die Automobilindustrie. Diese gelten aufgrund ihrer komplexen Materialströme als besonders problematisch für die Umwelt. Während die Textil-Recyclingquoten in der EU nach wie vor unter 20 % liegen, erschwert durch trennbare Verbundfasern, stellen die komplexe stoffliche Verwertung das Recycling von Kunststoffen und Gummi in der Automobilindustrie vor Herausforderungen. Zusätzlichen Druck für die Akteure erzeugen regulatorische Rahmenbedingungen wie die Richtlinie für Altfahrzeuge. 

Um diese Herausforderungen anzugehen, beleuchtet die ARC 2025 vier neue Schwerpunkt-Themen: Biochemisches Recycling, Textil- und Automobilrecycling sowie moderne digitale Werkzeuge, wie KI-gestützte Sortierungs-, Rückverfolgbarkeitssysteme und Prozessoptimierungen im industriellen Massstab. 

Diese Ansätze ergänzen bereits etablierte Recycling-Methoden in den Bereichen physikalischer Verfahren (z. B. Extrusion, Auflösung), chemischen Recyclings (Solvolyse) und thermochemischer Verfahren (Pyrolyse, thermische Depolymerisation, Gasifizierung). Auch Technologien zur Carbon Capture and Utilisation (CCU) bleiben zentraler Bestandteil des ARC-Programms. 

Teilnehmende erhalten auf der ARC 2025 wertvolle Einblicke in aktuelle technologische Entwicklungen, regulatorische Rahmenbedingungen und Markttrends, die die Zukunft des Advanced Recyclings und der Kreislaufwirtschaft prägen. 

Indem sie einen Schwerpunkt auf Partnerschaften setzt, schafft die ARC 2025 einen idealen Rahmen für Zusammenarbeit und fundierte Entscheidungsprozesse über verschiedene Branchen hinweg. Auf diese Weise zeigt sie, dass Erfolg oft nur einen Handschlag entfernt ist. 

EU-Recyclingziele und Branchenanforderungen im Blick 

Die Konferenz findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt, da derzeit bedeutende Veränderungen in den Recyclingzielen verschiedener EU-Richtlinien bevorstehen. So legt die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle verbindliche Quoten für recycelten Kunststoff aus Haushaltsabfällen fest, die je nach Verpackungsart bis 2030 zwischen 10 % und 35 % betragen und bis 2040 schrittweise angehoben werden sollen. Zudem sieht der Vorschlag zur Altfahrzeugrichtlinie eine Mindestanforderung von 25 % an recyceltem Kunststoff in Neufahrzeugen vor. Sollte dieser Vorschlag angenommen werden, wird dies die Nachfrage nach recyceltem Kunststoff aus Verbrauchsabfällen deutlich erhöhen. 

Eine Umsetzung dieser Ziele erfordert sowohl den Einsatz innovativer Recyclingtechnologien, als auch den Ausbau leistungsfähiger Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Konferenz nicht nur technischen Lösungen, sondern auch den Auswirkungen neuer regulatorischer Vorgaben, aktueller Markt-Trends und den damit verbundenen ökologischen Fragen. 

Vollständiges Konferenzprogramm jetzt verfügbar 

Die ARC 2025 präsentiert ein vielfältiges Programm mit internationaler Expertise. Mit dabei sind Fachleute unterschiedlichster Branchen und Unternehmen, darunter BASF, Covestro, Evonik, Fluor, Grüner Punkt, ISCC, LEGO, LyondellBasell, NFIA, Siemens, Sulzer, Trinseo und Vaude. Ergänzt wird das Programm durch Beiträge führender Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen wie der Chalmers University of Technology, dem Fraunhofer IVV, dem Forschungszentrum Jülich, Recycario Data Science – Institut für ökonomisches Kunststoffrecycling sowie der TU Bergakademie Freiberg (Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen). 

Das Programm verbindet Schwerpunktthemen wie Kunststoff- und Polymerrecycling mit einem breiten Überblick aktueller Themen, die in unterschiedlichen Fokus-Sessions beleuchtet werden: 

  • Advanced Recycling als Säule für erneuerbaren Kohlenstoff und einhergehende Herausforderungen 
  • Thermochemisches Recycling 
  • Biochemisches Recycling 
  • Sortierung und Recycling von Textilien 
  • Von der Pyrolyse-Öl-Qualität zu wertvollen Rohstoffen und der Nachverfolgbarkeit im Advanced Recycling 
  • Recyclinglösungen für Altfahrzeuge (End-of-Life Vehicles, ELV) 
  • Nachhaltige Polymere 
  • Thermochemische Lösungen zur Rückgewinnung wertvoller Ressourcen und Energie
    Physikalisches Recycling durch Auflösung 

Das vollständige Konferenzprogramm ist online verfügbar unter: https://advanced-recycling.eu/program/. 

Kontakt
nova-Institut GmbH
D-50354 Hürth
+49 2233 460 14 00
www.nova-institut.eu

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