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Kunststofflösungen mit Zukunft

Bereits zum dritten Mal führte die Lenorplastics Gruppe am Standort des Schwesterunternehmens Sax Polymers in Oberriet SG ihren Technologietag durch. Mehr als 230 Personen aus der verarbeitenden Industrie, dem Engineering und OEMs nahmen am 24. September an diesem Anlass teil.
Gut besuchter Technologietag in Oberriet (Bilder: Raphael Hegglin, Marianne Flury)

Bereits zum dritten Mal führte die Lenorplastics Gruppe am Standort des Schwesterunternehmens Sax Polymers in Oberriet SG ihren Technologietag durch. Mehr als 230 Personen aus der verarbeitenden Industrie, dem Engineering und OEMs nahmen am 24. September an diesem Anlass teil.

Von Marianne Flury und Raphael Hegglin

Gastgeber Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplastics Gruppe und Mitglied der Hromatka Gruppenleitung, zu der auch die SAX Schweiz gehört, war positiv überrascht über den Grossaufmarsch. «In einer Zeit mit Reiserestriktionen und einer Flut von Angeboten an Veranstaltungen ist ein so starker Zustrom nicht selbstverständlich. Umso schöner, dass nun so viele Leute hier sind», freut er sich.

Jwan Meier begrüsst die Gäste.

Das Konzept des Technologietags – ein Mix aus technischen Vorträgen und der ausgiebigen Möglichkeit zum Netzwerken – scheint aufzugehen. «Wir wollen nicht nur Firmenpräsentationen, sondern auch Inhalt bieten für unsere Kunden», so das Bestreben des Geschäftsführers. Unter dem Motto ‘Kunststofflösungen mit Zukunft’ präsentierten Experten PFAS-Alternativen, nachhaltige Lösungen für High Performance Anwendungen und Möglichkeiten, die aktuellen und künftigen regulatorischen Vorschriften in Medizintechnik und Pharma zu meistern. «Es sind die Verbote und Regulatorien, die uns täglich beschäftigen. So liegt es auch an uns aufzuzeigen, welche Lösungen es gibt, um diese Regelwerke zu befolgen und auch in Zukunft gerüstet zu sein, ohne Kompromisse bei Applikationen machen zu müssen, die gar nicht mehr oder äusserst aufwändig umsetzbar sind», erklärt Meier das Ziel der Vorträge. Wie diese bei den Teilnehmern angekommen sind, zeigen ein paar Statements, zusammengefasst im Kasten.

Die Vorträge waren durchweg gut besucht.
Rainer Gottschalk, Victrex Europe, referiert über nachhaltige High-Performance PFAS-Alternativen

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Daniel Arnold. Alles was der professionelle Bergsteiger, Fels- und Eiskletterer macht, macht er sehr schnell. «Es lohnt sich, zum Erreichen seiner Träume ein Risiko einzugehen» – mit dieser Einstellung, grossem Willen und dem technischen Können war es ihm möglich, alpine Meilensteine zu setzen. Die Kombination von Geschwindigkeit und Risiko ist auch ein wesentlicher Faktor, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet und damit schlug Arnold in seinem Vortrag die Brücke zur Industrie.

Was die Teilnehmenden vom 3. Technologietag mit nach Hause nehmen konnten, fasste Jwan Meier mit den Worten zusammen: «Ich glaube, es braucht in Zukunft mehr Mut, mit all der KI und Digitalisierung, Lösungen auszuprobieren, damit man in der Schweiz, aber auch in Europa, die Innovationskraft behält und künftig noch stärkt. Im Commodity-Bereich wird Europa nicht der Marktplatz sein. Wir müssen uns neu erfinden mit technischen Lösungen und wieder Tempo gewinnen.»

Vorerst ohne Tempo ging es dann im Anschluss an die Vorträge am späteren Nachmittag nahtlos über zum gemütlichen Teil: 0’zapft is!

O-Töne von Teilnehmern

«Die Entwicklung eines flammgeschützten PP Werkstoffs (Halogen- und PFAS frei) mit einer Wandstärke von 0,8 mm – das ist echt spannend für uns.» (Florentin Etter, HSE AG)

«Bei Projektanfragen unserer Kunden, die in der Entwicklungsphase sind, können wir die PFAS freien, flammgeschützten PP Werkstoffe auf alle Fälle weiterempfehlen. Bestehende Produkte ändern wird auf Grund der Zulassungen, der bereits gemachten Validierungsprozesse, eher schwierig sein. Für neue Projekte ist das Gehörte aber sicher sehr interessant.» (Thomas Duss, Wild & Küpfer AG)

«Ich habe neue Einblicke über den Einsatz von TPE gewonnen. Der Anwendungsbereich ist grösser als gedacht. Vor allem im Bereich Restelastizität im Hochtemperaturbereich – das war mir nicht bekannt bisher.» (Patrik Zeiter, R. Nussbaum AG)

«Wir sind vor allem in der Pharmaindustrie tätig und haben immer wieder Berührungspunkte mit PFAS, die künftig vermehrt ein Thema sein werden. Ich habe hier einen Überblick über die regulatorischen Vorschriften erhalten, die uns betreffen und für die wir künftige Lösungen finden müssen.» (Micha Staub, Herrmann AG)

«Das Thema Nachhaltigkeit ist herausfordernd: Ich informiere mich hier über neue Anwendungen in diesem Bereich, um unsere Kundschaft auch künftig optimal beraten zu können. Das Referat hat mir aufgezeigt, wie sich nachhaltiges ABS einsetzen lässt – selbst in High-Performance-Anwendungen.» (Erio Ravaioli, Ejot Schweiz AG)

«Aktuelle Informationen über neue Regulatorien, Ökokriterien oder Stoffe wie PFAS sind wichtig, um in Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn ständig kommen neue Anforderungen hinzu. Ich habe viel Konkretes erfahren und konnte mein Wissen auf den neusten Stand bringen.» (Malgorzata Seweryn-Wysocka, Reichle & De-Massari AG)

«Die Referate zu neuen Forschungsergebnissen interessieren mich besonders, sie haben mein Hintergrundwissen erweitert. Spannend ist aber auch die Übersicht über Produkte und Anwendungen – für neue Projekte können das wichtige Inputs sein.» (Liliane Suter, Reichle & De-Massari AG)

Kontakt

Lenorplastics AG
CH-4147 Aesch
+41 61 706 11 11
www.lenorplastics.com

Link zu den Vorträgen:
https://www.lenorplastics.ch/anmeldung/

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