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Fortschritte auf einem langen Weg

Einen werthaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist für Logistikdienstleister zentrale Aufgabe und Herausforderung zugleich. Transport und Warehousing sind energieintensiv und hinterlassen derzeit noch einen deutlichen CO2-Fussabdruck, da beispielsweise emissionsfreie Lkw noch nicht in ausreichender Zahl verfügbar sind. Doch der technologische Wandel ist bereits in vollem Gange. Welche Potenziale gehoben werden können und wie die Logistik aktiv zum Klimaschutz beitragen kann, berichtet Selina Garro, Business Development Manager Switzerland Dachser Chem Logistics.
Zukunftssicherung der chemischen Industrie ist auch Zukunftssicherung des Wirtschafts- standorts. (Bild: Dachser)

Einen werthaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist für Logistikdienstleister zentrale Aufgabe und Herausforderung zugleich. Transport und Warehousing sind energieintensiv und hinterlassen derzeit noch einen deutlichen CO2-Fussabdruck, da beispielsweise emissionsfreie Lkw noch nicht in ausreichender Zahl verfügbar sind. Doch der technologische Wandel ist bereits in vollem Gange. Welche Potenziale gehoben werden können und wie die Logistik aktiv zum Klimaschutz beitragen kann, berichtet Selina Garro, Business Development Manager Switzerland Dachser Chem Logistics.

Die chemische Industrie ist für die technologische Souveränität Europas zentral. Fast alle Wirtschaftszweige hängen direkt oder indirekt von dieser Industrie und ihren Produkten, Prozessen und Verfahren ab, da sie am Anfang vieler Wertschöpfungsketten steht. Zukunftssicherung der chemischen Industrie ist also auch Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandorts.

Damit die Branche gemäss Green Deal der EU bis 2050 das Ziel von Netto-Null-Emissionen erreicht, müssen grosse Anstrengungen unternommen werden. Oben auf der Agenda stehen die Umstellung auf «grüne» Energieträger, der vermehrte Einsatz erneuerbarer Rohstoffe und eine bessere Kreislaufführung der Produkte. Entscheidend ist auch eine nachhaltige Gestaltung der vor- und nachgelagerten Prozesse, also auch der Logistik.

Klimafreundliches Wachstum

Die Zahl der Transporte auf Strasse, Schiene, zu Wasser und in der Luft wird zunehmen. Es gilt deshalb, Logistikdienstleistungen durch das Ausreizen der technischen Möglichkeiten weniger klimabelastend zu gestalten, um die Logistikbilanz der Kunden auch mit Blick auf deren eigene Nachhaltigkeitsziele zu optimieren.

«Klimaneutrale» Logistik über Kompensationszertifikate ist keine langfristige Lösung. Es kommt vielmehr auf die tatsächliche Vermeidung und Reduzierung von Emissionen an – auch wenn dieser Weg aufwändiger ist. Wenn alle Potenziale zur technischen Reduktion von Emissionen ausgereizt sind, haben Projekte zur Kompensation von Treibhausgasemissionen eine Berechtigung. Diese gilt es aber auf Basis anerkannter Qualitätsstandards und eigenem Assessment zu prüfen.

Das eigene Engagement für mehr Nachhaltigkeit lohnt sich und schlägt sich in den Rankings auf Bewertungsplattformen wie dem Carbon Disclosure Project, CDP und EcoVadis nieder. Eine wichtige Rolle für die chemische Industrie spielen Standortbeurteilungen gemäss Safety & Quality Assessment for Sustainability (SQAS). Mit ihnen lässt sich nachweisen, dass die Arbeitsabläufe zum Schutz von Mitarbeitenden, Bevölkerung und Umwelt verbessert werden.

Vier Handlungsfelder

Massgeblich für Fortschritte in der Nachhaltigkeit sind für Logistikdienstleister vier Handlungsfelder: Prozesseffizienz, Energieeffizienz, Forschung und Innovation sowie das soziale Engagement über das Unternehmen hinaus.

Ein bedeutender Stellhebel zur Reduzierung von Emissionen ist die verbesserte Effizienz der Logistikprozesse, etwa durch Künstliche Intelligenz oder Internet-of-Things-Anwendungen. Weitere Instrumente sind eine möglichst hohe Lkw-Auslastung, z.B. durch Einsatz von Megatrailern und Lang-Lkw, die Vermeidung von Leerkilometern sowie die Nutzung multimodaler Transporte im Kombiverkehr.

Energieeffizienz und erneuerbare Energien sollen Vorrang haben. Bei Dachser werden weltweit alle Logistikanlagen zu 100 Prozent mit Grünstrom betrieben. Gleichzeitig forciert das Unternehmen PV-Anlagen auf eigenen Gebäuden. LED-Beleuchtung, batteriebetriebene Flurförderzeuge und geringer Energieverbrauch durch Wärmerückgewinnung sind ebenfalls wichtig. In Innenstadtgebieten stellt Dachser alle ungekühlten Sendungen per Elektro-Lkw sowie Lastenräder zu. Bis Ende 2025 wird dieses Konzept in 24 europäischen Städten umgesetzt.

Bei «Forschung & Innovation» steht die Vorbereitung auf eine emissionsfreie Logistik im Fokus. An drei E-Mobility-Standorten in Deutschland werden gezielt emissionsfreie Fahrzeuge im Nah- und Fernverkehr sowie Ladeinfrastrukturen erprobt. Auch Digitalisierung und KI-unterstützte Prozessoptimierung spielen eine Rolle. Dazu wurde u.a. mit dem Fraunhofer-Institut IML das Dachser Enterprise Lab ins Leben gerufen, in dem sich alles um Innovationen dreht, die Warenflüsse und Prozesse digitaler, effizienter und nachhaltiger gestalten.

Schliesslich spielen soziale Aktivitäten jenseits der Einflusssphären eine Rolle. Dachser arbeitet hier mit dem Kinderhilfswerk
Terre des hommes zusammen und kümmert sich in Projekten um den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.

www.dachser.ch

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