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Europäischer Kunststoff- und Gummimaschinenbau motiviert zur K

Auf der K 2022 zeigen Maschinenhersteller aus Europa, China, Japan und Kanada, wie ihre Maschinen mithilfe der Weltsprache der Produktion OPC UA Live-Daten an den zentralen umati-Demonstrator senden, die der Besucher per Smartphone und auch im VDMA Dome im Circular Economy Forum abrufen kann.
VDMA, 18.03.2021 | Sarah Kastner Fotografie, Bahnstr. 7, 65835 Liederbach, 069/91313369, team@sarahkastner.de

Auf der K 2022 zeigen Maschinenhersteller aus Europa, China, Japan und Kanada, wie ihre Maschinen mithilfe der Weltsprache der Produktion OPC UA Live-Daten an den zentralen umati-Demonstrator senden, die der Besucher per Smartphone und auch im VDMA Dome im Circular Economy Forum abrufen kann.

Durch die Einigung auf OPC UA als Technologie in Kombination mit den durch Euromap standardisierten Informationsmodellen wird die Integration der Maschinen unterschiedlicher Hersteller in ein gemeinsames System erheblich vereinfacht. Insgesamt nehmen am Showcase zur K rund 40 Maschinenhersteller teil und machen damit das grosse Potenzial der plattformunabhängigen und herstellerübergreifenden Maschine-zu-Maschine-Kommunikation sichtbar und erlebbar. 

Die bevorstehende Leitmesse der Kunststoffindustrie, die K 2022 in Düsseldorf, kommt zur richtigen Zeit. Nach nunmehr drei Jahren ist dies das erste internationale Branchentreffen mit Ausstellern aus 60 Ländern und einer Vollbelegung 178’000 m2 des gesamten Messegeländes wie bereits 2019. Die Industrie befindet sich inmitten des Transformationsprozesses in Richtung Kreislaufwirtschaft. Die aktuelle Lage mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen wird als Bestätigung und nicht als Hindernis gesehen, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Die europäischen Kunststoff- und Gummimaschinenbauer stehen hinter den Leitthemen der K 2022 – Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Klimaschutz. „Sie leisten mit ihren Technologien einen entscheidenden Beitrag, um den Kreislauf Kunststoff zu realisieren. Im Circular Economy Forum auf auf der K-Messe zeigen sie wichtige Stationen des Kreislaufs an laufenden Maschinen, von der Aufbereitung und Regranulierung bis hin zur Verarbeitung von Rezyklaten“, hebt Thorsten Kühmann, Generalsekretär des Euromap hervor. 

Die Maschinenhersteller bringen sich auch in die aktuellen Diskussionen im Rahmen der Sonderschau ein. Ein Schwerpunkt ist auch hier die Digitalisierung. Die Vernetzung von Maschinen ist der Schlüssel zu mehr Effizienz, Nachverfolgbarkeit, Condition Monitoring oder Machine Learning. 

Nachfrage nach Kunststoffen steigt in den nächsten Jahren massiv

Der für 2022 erwartete Produktionswert für Kunststoff- und Gummimaschinen in Europa wird – wie auch schon in 2021 – bei etwa 15 Mrd. Euro liegen, schätzt Euromap (Europäisches Komitee der Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen). Blickt man auf die Tendenz der letzten zwölf Jahre, zeigt sich jedoch ein stetiges Wachstum der Produktion. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der weltweiten Nachfrage nach Kunststoffen. Für den Zeitraum 2021 bis 2026 melden die Voraussagen eine Steigerung von 21 Prozent. Der Bedarf an Maschinen und Anlagen zur Verarbeitung ist auf allen wichtigen Absatzmärkten vorhanden und wird weiter wachsen. Der Weltexport von Kunststoff- und Gummimaschinen verdoppelte sich von 12 Mrd. im Jahr 2001 auf 24 Mrd. Euro in 2021. Bemerkenswert ist hier, dass der Anteil der chinesischen Exporte überproportional von unter zehn auf 24 Prozent gewachsen ist. Europa bleibt mit einem Lieferanteil von 47 Prozent weiterhin führend. 

Luciano Anceschi: Die Lieferkettenproblematik hat sich noch nicht entspannt.

Auch wenn die Auftragslage zurzeit verhalten ist, hat der europäische Kunststoff- und Gummimaschinenbau kein strukturelles Problem. Er sieht sich jedoch aktuell – wie die gesamte Kunststoffindustrie – mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Die Lieferkettenproblematik hat sich noch immer nicht entspannt, die Preise für Gas und Stahl explodieren. Relativierend kann man feststellen, dass Gas lediglich ein Viertel des Energiebedarfs in Europa bedient; davon kamen vor der Verknappung 40 Prozent aus Russland. Zurzeit sind es nur noch 8 Prozent, und die Gasspeicher sind gut gefüllt. „Es ist jedoch wichtig, jetzt alternative, regenerative Energiequellen zu erschliessen oder auszubauen“, betont Luciano Anceschi, Präsident des Euromap. 

www.euromap.org

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