Die Digital Moulds GmbH konnte mit innovativen Lösungen die BMW Group als Kunden gewinnen. Diese setzt in der Produktion Massstäbe, etwa durch die kontinuierliche Optimierung der Wertschöpfungskette, die Verwendung von künstlicher Intelligenz oder von Digitalisierungslösungen. Und genau in diesem Bereich unterstützt Digitial Moulds ab sofort den OEM.
Bei der Fahrzeugentwicklung und -produktion kommt den Werkzeugen zur Bauteilherstellung eine hohe Bedeutung zu. Besonders Spritzgiesswerkzeuge werden für die Herstellung von unzähligen fahrzeugspezifischen Kunststoffteilen benötigt – bei der BMW Group sind das unzählige Werkzeuge weltweit.
Know-how im Werkzeugbau von Vorteil
Im Werkzeugmanagement wird die Digitalisierung der Supply Chain mit Hilfe von digitalen IoT-Lösungen Realität. Ziel ist es, aus dem bisherigen Werkzeugstahl sogenannte „smarte“ Produktionsmittel zu machen. Möglich wird dies durch ein Trackingsystem für Spritzgiesswerkzeuge, welches den aktuellen Standort, den Betriebszustand und die Ausbringung des Werkzeugs in Echtzeit übermittelt. Diese Technologie ist unabhängig von lokaler Infrastruktur. Die Datenkommunikation über das GSM-Netz ist global verfügbar. Das System wird nach dem „Plug and Play“ Prinzip installiert.
Digital Moulds bietet mit Mould Monitoring ein innovatives Werkzeugüberwachungssystem, das die Anforderungen an eine moderne Digitalisierung erfüllt. Die Mutterunternehmen Haidlmair, ein oberösterreichischer Werkzeugbauer, und der bayerische Werkzeughersteller Siegfried Hofmann GmbH unterstützen Digital Moulds mit fachspezifischem Know-how. Das Team von Digital Moulds hat Jahrzehnte lange Erfahrung im Werkzeugbau und in der Produktion von Kunststoffteilen.
Standort und Betriebszustand immer im Blick
Das Mould Monitoring Device zeichnet sich besonders durch die frühe Integration in den Produktionsprozess aus. Bereits bei der Werkzeugentstehung, also lange bevor das erste produzierte Teil vom Band läuft, kommt Mould Monitoring um Einsatz. Dabei verfolgen die Werkzeugspezialisten bereits in dieser frühen Phase an welchem Ort sich das Spritzgiesswerkzeug befindet. Mould Monitoring liefert Daten zu Standort, Betriebszustand und Produktion. Das kann beispielsweise eine Meldung sein, wenn sich ein Werkzeugtransport verzögert, wenn die ersten Abmusterungen durchgeführt werden oder im weiteren Verlauf die Produktion bei einem Lieferanten eine bestimmte Stückzahl erreicht.

Die Verantwortlichen der BMW Group sowie beim jeweiligen Lieferanten werden automatisch und frühzeitig über anstehende Auffälligkeiten informiert. Die BMW Group gewährt über das interne System IPQ (Integrated Parts Quality) auch den jeweiligen Lieferanten Einblick in die gewonnenen Daten. Automatisierte Meldungen verringern die Reaktionszeit in der Supply Chain deutlich und ermöglichen den Industrialisierungsverantwortlichen das frühzeitige Einschreiten bei auftretenden Problemen.
„Wir möchten keine Überraschungen in der Produktion unserer Teile. Der Beitrag der Werkzeuge zur Versorgungssicherheit wird durch digitales Werkzeugmanagement deutlich transparenter.“, erklärt Dr. Axel Niemeyer, bei BMW Group zuständig für das zentrale Werkzeugmanagement.
Zusammenarbeit als Chance
Bei der BMW Group werden seit Ende 2019 kontinuierlich Spritzgiesswerkzeuge mit dem System Mould Monitoring ausgerüstet. Die Zusammenarbeit mit der BMW Group sieht das junge Unternehmen Digital Moulds als eine grosse Chance und daher auch als hervorragende Ergänzung.
Der CEO Julian Resch betont: „Für uns ist es grossartig mit diesem erfolgreichen globalen Konzern zusammen zu arbeiten. Gerade deren starker Fokus und Weitblick haben letztendlich zu dieser Kooperation geführt. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr auf die zukünftigen Herausforderungen in der Zusammenarbeit. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Mould-Monitoring-Systems, optimal abgestimmt auf die Anforderungen unserer Kunden, wird zu einem langfristigen Erfolg führen.“
Weitere Funktionen geplant
Neben der weltweiten Tracking-Funktion und der Möglichkeit, den Betriebszustand sowie Produktionsdaten des Werkzeugs in Echtzeit abzurufen, arbeiten die Entwickler bereits an weiteren innovativen Funktionen. Dazu gehören beispielsweise die Analyse von Bewegungsmustern über integrierte Beschleunigungssensoren. Dies generiert wichtige Prozessdaten vieler Werkzeuge. Die automatisierte und lückenlose Dokumentation dieser Prozessdaten ist die Ausgangsbasis für die Anwendung moderner Big Data Technologien im Sinne der weiteren Optimierung der Supply Chain.
Dazu Julian Resch abschliessend: „Wir arbeiten bereits mit führenden Spritzgiessmaschinenherstellern zusammen, um gerade in diesem Bereich Automatismen zu schaffen. Denn in Zukunft werden die gewonnenen Daten die Basis für die Kommunikation zwischen den Teilnehmern des Spritzgiessprozesses sein. Das Werkzeug ist der zentrale Koordinator, der als Treiber im Prozess agiert.“
Über Digital Moulds GmbH
Die Digital Moulds GmbH wurde im September 2019 als 100% Tochter des oberösterreichischen Werkzeugbauunternehmens Haidlmair GmbH gegründet. Haidlmair war auch massgeblich an der Entwicklung der Systeme beteiligt, die bereits seit 2016 Bestand hatten und konsequent weiterentwickelt wurden. Ende 2019 stieg der deutsche Werkzeugbauspezialist Siegfried Hofmann GmbH bei Digital Moulds ein. Am Unternehmenssitz Sierning, in Oberösterreich, sind im Moment 3 Mitarbeiter beschäftigt. Zusätzlich umfasst das externe Entwicklerteam bis zu 10 Software Engineers.
Dabei steht der Kundennutzen im Mittelpunkt. Die direkt am Spritzgusswerkzeug ermittelten Prozessdaten, ermöglichen zum Beispiel auch Condition Based bzw. Predictive Maintenance. Der Einsatz dieser Technologien führt zur rechtzeitigen Detektion von kritischen Veränderungen im Produktionsprozess. Dadurch werden Ausfallzeiten verringert und planbar.