Kunststoffe sind oftmals nachhaltiger als alternative Verpackungsmaterialien. Das belegt eine Studie des auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen spezialisierten Beratungsunternehmens Denkstatt.
Kunststoffe sind ideale Verpackungsmaterialien. Aufgrund ihrer vielseitigen Materialeigenschaften können aus Kunststoffen unterschiedlichste Verpackungen hergestellt werden – von der stabilen Schale bis hin zur flexiblen Folie. Dadurch können massgeschneiderte Kunststoffverpackungen optimalen Schutz bieten. Ihre Barriereeigenschaft sorgt zudem dafür, dass Lebensmittel länger frisch und haltbar bleiben. Das verhindert Lebensmittelverschwendung. Zugleich sind Kunststoffverpackungen wahre Leichtgewichte. Aber Kunststoff ist oftmals auch nachhaltiger als alternative Verpackungsmaterialien.
Trotzdem fordern manche Kritiker, auf Plastikverpackungen zu verzichten. Welche Auswirkungen eben dies hätte, würde man Kunststoffverpackungen durch alternative Materialien ersetzen, hat das auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen spezialisierte Beratungsunternehmen Denkstatt in seiner Studie „Die Auswirkungen von Kunststoffen auf Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen in Europa“ in den Blick genommen.
Die Experten kommen zu dem Schluss, dass mehr Energieträger verbraucht und mehr Treibhausgase emittiert würden, wenn man Kunststoffverpackungen durch alternative Materialien ersetzen würde.
Die Masse der Verpackungen fiele durchschnittlich um den Faktor 3,6 höher aus, würde man Kunststoffverpackungen durch andere Materialien ersetzen. Auch der Energieverbrauch würde um den Faktor 2,2 bzw. um 1.240 Millionen Gigajoule pro Jahr ansteigen, wie die Experten von Denkstatt in ihrer Studie aufzeigen. Das entspräche 27 Millionen Tonnen Rohöl oder dem Heizbedarf von rund 20 Millionen Haushalten.
Die ausgestossenen Treibhausgase lägen um den Faktor 2,7 bzw. um 61 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr höher, errechnete Denkstatt für den Ersatz von Kunststoffverpackungen durch solche aus alternativen Materialien. Das entspräche zusätzlichen 21 Millionen Autos auf der Straße oder den gesamten CO2-Emissionen von Dänemark, wie die Fachleute verdeutlichen.
Die Studie weist darauf hin, dass Kunststoff im Gegensatz zu alternativen Verpackungsmaterialien in der Regel deutlich weniger Masse benötigen, um denselben Zweck zu erfüllen. Dies führe in den meisten Fällen zu geringerer Produktionsenergie und weniger Treibhausgasemissionen, so die Studienautoren.
Einen weiteren Vorteil haben Kunststoffverpackungen der Studie zufolge: Der „Nettonutzen“ des Recyclings und der Verwertung von Kunststoffverpackungen sei oft höher als bei Alternativmaterialien, weil in deren Datensätzen die meisten Recycling-Effekte bereits in Form von Anteilen an Recyclingmaterial bei der Produktion inkludiert sind.
Kunststoffverpackungen haben völlig zu Unrecht einen schlechten Ruf, wie Lebenszyklusanalysen offenbaren. Vielmehr punkten Kunststoff-Verpackungsmaterialien tatsächlich oftmals mit deutlich geringeren Umweltauswirkungen als andere Verpackungsmaterialien.