Rehau Automotive setzt ein klares Zeichen: „Wir wollen einer der ersten klimaneutralen Zulieferer weltweit werden“, erklärt Dr. Markus Distelhoff, CEO von Rehau Automotive.
Der Weg ans Ziel ist bereits mit konkreten Etappen untermauert: Bis 2025 will der Zulieferer den Energiebedarf für die Produktion weltweit auf klimaneutrale Alternativen umstellen; bis 2030 sollen Lieferanten das Unternehmen nur noch mit bilanziell klimaneutralen Rohstoffen und Materialien beliefern. Bereits bis 2022 soll nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen für die weltweite Produktion genutzt werden. Schaffen will Rehau Automotive dies zunächst über den Einkauf von Zertifikaten. Im nächsten Schritt wolle man Energie regenerativ gewinnen, beispielsweise über Photovoltaikanlagen, Windkraft und das Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen.
Ein wichtiger Faktor, um die ambitionierten Ziele bis 2030 zu erreichen, sind auch Rezyklate. Ihr Einsatz ist aktuell im Rehau Produktportfolio noch begrenzt, nicht überall können sie eingesetzt werden. Lackierte Aussenanbauteile beispielsweise entfallen, weil die Oberflächengüte nicht gewährleistet werden kann. An anderer Stelle wiederum, bei beispielsweise Trägerbauteilen, ergeben sich Einsatzmöglichkeiten. „Wir forschen und entwickeln intensiv in Richtung geschlossener Materialkreislauf und können bereits Erfolge vorweisen“, erklärt Distelhoff. Im Rahmen eines Serienauftrags werde schon jetzt der komplette lackierte Ausschuss geschreddert, schmelzefiltriert und dem Produktionsprozess wieder zugeführt. Aber auch Transport- und Logistikprozesse stehen auf dem Prüfstand. „Früher wurde geschaut, wo die Lohnkkosten am niedrigsten sind und dort wurde alles hin transportiert. Dies ist heute anders. Die CO2-Belastungen fliessen nach und nach in unsere Kalkulationen ein. Auch bei Vergabeentscheidungen seitens unserer Kunden spielen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit inzwischen eine Rolle“, betont Distelhoff. Das eigene Produktionsnetzwerk habe Rehau Automotive deshalb zunächst eingehend analysiert und gemäss der Prämisse „alles unter einem Dach“ neu geordnet, um Logistikwege und damit Emissionen und Kosten zu reduzieren.