Die USA, Dänemark und Deutschland belegen erneut die ersten drei Plätze im Euler Hermes Enabling
Digitalization Index 2020 (EDI). Die Schweiz hat allerdings im Vergleich zu den Vorjahren an Boden
verloren und ist von Platz sieben auf Platz zehn abgerutscht. China ist auf Aufholjagd und springt von
Platz 17 auf Rang vier.
Der Index bewertet dabei nicht allein den Status Quo der Digitalisierung in 115 Ländern, sondern auch
das Potenzial für eine Digitalisierung anhand von fünf Komponenten: Regulierung, Wissen,
Konnektivität, Infrastruktur und Grösse. Der EDI misst also die Fähigkeit – und Agilität – von Ländern,
digitalen Unternehmen zu helfen, zu florieren sowie traditionelle Unternehmen zu unterstützen, digitale
Chancen zu nutzen.
„Die Digitalisierung wirkt – wenig überraschend – bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie als
Puffer“, sagt Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. „Die Studie hat ergeben, dass die
Spitzenreiter des ‚Enabling Digitalization Index‘ bisher wirtschaftlich besser durch die Covid-19-
Pandemie gekommen sind als diejenigen Länder, die beim Potenzial für die Digitalisierung
hinterherhinken.“
Einsame Spitze: USA
Die USA liegen aufgrund ihres erstklassigen Wissens-Ökosystems, der Grösse des Marktes und der
günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen mit Abstand an der Spitze. Der Konnektivitätswert
des Landes ist bis Ende 2019 um +1,8 Punkte gestiegen, nach einem Anstieg um +5,1 Punkte im Jahr
2018.
Bei der Regulierung und dem Wissen konnte die Schweiz sich leicht verbessern, allerdings ist die
Konnektivitätsqualität im Vergleich zur restlichen Welt gesunken – trotz des anhaltenden
Aufwärtstrends bei der Anzahl der sicheren Server. Das ist zurückzuführen auf weniger
Mobilfunkanschlüsse pro 100 Einwohner sowie einen leicht rückläufigen Anteil an Internetnutzern
Ende 2019.
Schweiz lässt Potenziale ungenutzt – China holt rasant auf und zeigt, wie es geht
„Die Schweiz hat viel Potenzial – lässt aber weiterhin Teile davon ungenutzt“, sagt Ruf. „China
hingegen hat anschaulich gezeigt, wie Potenziale äusserst effizient genutzt werden können: Das Land
hat sich in den drei Jahren vor der Pandemie von Platz 17 auf Platz 4 katapultiert und sitzt vielen
führenden Ländern bereits im Nacken. Auch wenn die Digitalisierung hierzulande durch die Covid-19-
Pandemie einen Schub erhalten hat, müssen die Schweizer zusehen, dass sie nicht ins Hintertreffen
geraten. Jetzt ist es an der Zeit, dafür die Weichen zu stellen – bei den Rahmenbedingungen ebenso
wie bei Investitionen und der praktischen Umsetzung in den Unternehmen. Dies ist ein entscheidender
Erfolgsfaktor, gerade in der Krise.“
Dänemark zeigt, wo es lang geht
Ein weiteres Land, das vormacht, wie es geht, ist Dänemark. Die Skandinavier begannen das Jahr
2020 als bester Performer in Sachen Konnektivitätsqualität. In der Tat hat es nach einer
Verdreifachung der Anzahl sicherer Server im Jahr 2018 diese noch einmal mehr als verdoppelt und
erreicht damit eine höhere Anzahl als China und Kanada und nahe an der von Frankreich – bei einer
Bevölkerung von nur 6 Millionen Menschen.
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