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Fachkräfte für die Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft

Das KATZ Kunststoff Ausbildungs- und Technologie-Zentrum feierte am 1. Juni 2023 in Aarau sein 30-jähriges Jubiläum.
Regierungsrat des Kanton Aargau, Alex Hürzeler, Gastgeber Rémy Stoll, Geschäftsführer des KATZ und Claude Fischer, CEO der Todofis und 'noch' Präsident des KATZ. (Bilder: Marianne Flury)

Das KATZ Kunststoff Ausbildungs- und Technologie-Zentrum feierte am 1. Juni 2023 in Aarau sein 30-jähriges Jubiläum.

Vor 30 Jahren haben die schweizerische Kunststoffindustrie zusammen mit der Fachhochschule Aargau und dem Kanton Aargau das KATZ eröffnet. Seither werden im KATZ Lernende, Fachkräfte und Studierende aus der ganzen Schweiz in der Kunststofftechnik ausgebildet. Die Kunststoffindustrie hat sich in dieser Zeit stabil entwickelt und trägt mit über 30’000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von knapp 17 Milliarden Franken wesentlich zum produzierenden Industriesektor der Schweiz bei.

Prof. Dr. Wolfgang Kaiser (Mitte) und Randolf Hanslin (r.), treibende Kräfte hinter der Gründung des KATZ und in der Folge dessen 1. Geschäftsführer resp. 1. Präsident, und Jean-Marc Dubois, der 1999 das Präsidium von Hanslin übernahm.

Die Kunststoffindustrie hat früh erkannt, dass die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften wichtig für den technologischen Fortschritt in der Branche ist. Mit dem KATZ war es möglich, eine standardisierte Grundausbildung in der Schweiz einzuführen. Durch die Verbesserung der Produktionstechnologie haben sich die Anforderungen an die Fachkräfte der Kunststoffbranche verändert. Seit diesem Jahr werden Kunststofftechnologinnen und Kunststofftechnologen am KATZ in digitalen Produktionstechnologien und ab dem kommenden Jahr an Robotern geschult.

Kreislaufwirtschaft im Bildungsplan

Als weiteres wichtiges Thema wurde die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffprodukten in den Bildungsplan des KATZ aufgenommen. In diesem Bereich spielt der Technologietransfer eine wichtige Rolle. Auf den Versuchsanlagen des KATZ testen Unternehmen das Recycling ihrer Kunststoffprodukte und schaffen damit konkrete Lösungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Unternehmen werden dabei unterstützt, den Energiebedarf ihrer Herstellprozesse zu reduzieren und die Langlebigkeit ihrer Produkte zu verbessern.

Der Jubiläumsanlass

Am 1. Juni traf sich im KATZ ein breites Netzwerk aus Fachkräften, Unternehmern und Vertretern der Regierung und des Parlaments zur Feier des 30-jährigen Jubiläums. Regierungsrat Alex Hürzeler übermittelte seine Grussworte, Grossrat Dr. Adrian Schoop, Geschäftsführer der Schoop Gruppe, und Carsten Diekmann, Geschäftsführer der Georg Utz AG sprachen zu den Chancen des Produktionsstandorts Schweiz. Danach wurden an den Ausbildungsplätzen des KATZ neue Trends der Automatisierung und der Digitalisierung vorgeführt. Auf den Aufbereitungsanlagen des KATZ wurde gezeigt, wie in Zukunft aus gebrauchten Kaffeegetränk-Bechern wieder neue Kaffeegetränk-Becher hergestellt werden.

Panayota Tsotra, Leiterin aFuE am KATZ, zeigt den Kreislauf am Beispiel von Trinkbechern.

Den Schlusspunkt der Veranstaltung bildete die Mitgliederversammlung des Fördervereins KATZ. Neu wird Carsten Diekmann, Geschäftsführer der Georg Utz AG, die Geschicke des KATZ als Präsident führen. Er löst damit Claude Fischer ab, der den Verein seit 2021 präsidierte.

Carsten Diekmann, Geschäftsführer Georg Utz AG, und künftiger neuer Präsident des KATZ, erläutert die Klimastrategie des Unternehmens.
Fleissig, mutig, innovativ und pionierfreudig – das sind die Eigenschaften, die die Schweizer Industrie so erfolgreich machen, ist Dr. Adrian Schoop, Gemeindeammann in Turgi, FDP-Grossrat im Kanton Aargau und CEO der Schoop Gruppe, überzeugt.

Bildergalerie – Rundgang im Technikum

Das von der Industrie getragene Zentrum ist einmalig in der Schweiz. Die Industrie unterstützt das KATZ mit modernsten Maschinen, Geräten und Werkstoffen und ermöglicht damit den Betrieb des Technikums in Aarau auf 1’700 m2. Vertreter aus KMUs und von Fachhochschulen stellen sicher, dass die Aktivitäten des KATZ dem aktuellen technologischen Fortschritt entsprechen. Die Zusammenarbeit mit der schweizerischen Innovationsagentur Innosuisse ermöglicht Forschungsprojekte am KATZ, in welchen für Schweizer KMUs neue Technologien, Produkte und Verfahren entwickelt werden.

www.katz.ch

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