Die Fachzeitschrift für
Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung

Duftbatches für Funktionsbauteile

Kunststoffe, die duften –  die Firma Color Technik AG lädt auf der aktuell stattfindenden Swiss Plastics Expo zu einer Entdeckungstour ins Reich der Sinne ein.
Duftbatches öffnen neue Marktchancen (Bild: Grafe)

Kunststoffe, die duften –  die Firma Color Technik AG lädt auf der aktuell stattfindenden Swiss Plastics Expo (Halle 2, Stand B 2041) zu einer Entdeckungstour ins Reich der Sinne ein. Vorgestellt werden neuste Ergebnisse verschiedenster Entwicklungsprojekte zu Duftbatches der Firma Grafe. Als Schwesterunternehmen der Grafe Polymer Solution GmbH und Teil der Grafe Gruppe will Geschäftsführer Jan Meik Menke fortan die Duftbatches auf dem Schweizer Markt anbieten.

Dabei wurde ein Masterbatch für PP entwickelt, das den Kunststoff zum Riechen bringt. Das Wirkungsprinzip beruht auf einem Duftöl und der Migration dieses Stoffes an die Oberfläche, wobei, je nach Kunststoff, der Prozess gebremst wird, was den Effekt verlängert. So zeigt der Duft in Polyolefinen wie PP, PE und weiteren weichen Polymeren wie TPU, eine gute Wirkung.

In einem schonenden Fertigungsverfahren ist das Masterbatch mit einem Öl aussergewöhnlich hoch konzentriert. Trotzdem bleibt das Masterbatch förderbar und lässt sich bei einer Dosierung zwischen einem und drei Prozent ganz normal verarbeiten. Je nach Trägerpolymer bleibt die Transparenz erhalten. Die Länge der Duftzeiten hängt von der Art der Anwendung, der Kunststofftype, der Umgebungstemperatur und der Frischluftzufuhr ab.

Derzeit gibt es kaum vergleichbare Anwendungen auf dem Markt. Die direkte Integration des Duftes in Funktionsbauteile wie Schalter, Taster oder Verkleidungsbauteile sei eine Neuerung, denn bisher seien Duftstoffe in Verbindung mit Kunststoffen eher aus dem Bereich Packaging und Marketing bekannt.

Ob klassische Badhygiene, Autobahn-WC, Urinale, Taster für Spülungen oder Duschen. Allein im Sanitär-Sektor sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Mit den Duftbatches werden schlechte Gerüche aufgefangen und überlagert. Doch damit nicht genug: Ein Endprodukt, welches unbehandelt den typischen Kunststoffgeruch verströmt kann beim Auspacken fortan zum wahren Erlebnis werden. Auch Applikationen in Richtung Holz und Leder seien denkbar. Ebenfalls sind künstliche Weihnachtsbäume, die nach Tanne duften, ein interessantes Einsatzgebiet. In der Automobilindustrie liessen sich Lenkräder oder Armaturenbretter, aus denen wohlriechende Düfte migrieren, umsetzen – die Vielfalt ist quasi grenzenlos.

Mit den Duftbatches stünde den Anwenderindustrien neben Optik und Haptik eine dritte Möglichkeit zur Verfügung, die Sinne anzusprechen, nämlich die Olfaktorik (Geruchsinn). Seit rund drei Jahren beschäftigt sich Grafe mit dem Thema riechender Farben, führt dazu entsprechende Versuche durch und hat eine Prozesstechnik für Duftstoffe entwickelt.

www.colortechnik.ch

www.grafe.com

Das könnte Sie auch interessieren:

Newsletter abonnieren