KunststoffXtra hat an der K 2022 in Düsseldorf verschiedene Aussteller besucht. Im Gespräch wurde deutlich, dass sich viele dem Thema Energieeffizienz verschrieben haben, aus aktuellem Anlass.
Arburg präsentierte an der K-Messe seine Botschaft: „There is only a Plan A“. Der Plan A transportiert, dass der Maschinenbauer in Bezug auf die wichtigen globalen Fragen rund um Nachhaltigkeit, Circular Economy und CO2-Reduzierung seinen Beitrag leistet und Lösungen aufzeigt. Entsprechend präsentierte sich das Unternehmen als Vorreiter in Sachen Ressourcenschonung in enger Verbindung mit Digitalisierung und gut aufgestellt in Sachen High-End-Technik für mehr Nachhaltigkeit.
Ein wichtiges Thema bei Engel sind die steigenden Strompreise. Laut Markus Schertler, Geschäftsführer der Engel (Schweiz) AG sehen sich nicht wenige Anwender mit doppelten bis dreifachen Stromkosten im Vergleich zum letzten Jahr konfrontiert. Engel bietet Komplettsysteme an, mit denen man die Maschine mit Automation und Temperierung messen kann. Grosses Sparpotenzial liegt gemäss Schertler darin, dass man im Spritzgiessprozess alle Systeme bedarfsgerecht steuert. Dass etwa Antriebe nur dann laufen, wenn die Leistung auch benötigt wird. Mit seinen heute schon energieeffizienten Produkten und intelligenten Steuerungen unterstützt Engel seine Kunden in diesen herausfordernden Zeiten.
Für die Verschweissung von Kunststoffteilen mittels Ultraschall müssen die Voraussetzungen stimmen. Das beginnt bei der korrektenWahl des Werkstoffs und geht bis hin zur Geometrie des Bauteils. Rinco bietet Beratung für Kunden, die mit dieser Technologie arbeiten möchten. Auf der K 2022 zeigte der Ultraschall-Spezialist unter anderem eine Standardmaschine und farblich abgehoben davon die Sonotrode wie auch die Werkstückaufnahme, die je nach Anwendung für den Kunden speziell angefertigt wird. Die Maschine lässt sich manuell bedienen oder in eine automatische Fertigungslinie integrieren. Dabei bezieht der Kunde in der Regel nicht die ganze Maschine sondern nur die Vorschubeinheit mit der Sonotrode. Diese wird dann über die Anlagensteuerung betrieben. Rinco bietet ein Serviceangebot von Hilfe bei der Integration bis hin zu Schulungen für das Personal.
In unserem neuen Temperiergerät haben wir alle Optionen, die wir bei der Standardserie anbieten, in eine neue Gerätereihe integriert. Das neue Gerät bietet standardmässig eine OPC UA-Schnittstelle plus eine zusätzliche, die der Kunde wünschen kann. Ebenfalls die Anbindung an ein Mehrfachverteiler ist enthalten. Ein Frequenzumformer für die Pumpensteuerung wie auch ein Durchflussmesser mit zwei Fühlern für Vor- und Rücklauf sind verbaut. Drehzahlgeregelte Antriebe liegen derzeit im Trend, weil das Sparpotenzial hier besonders gross ist. Hohlbaum macht ein Beispiel: Wenn die Pumpe ihre Förderleistung um 50 % reduziert, weil gerade nicht mehr gebraucht wird, liegt die Leistungsaufnahme noch bei 25 %. Weiter sieht er eine Entwicklung dahingehend, dass immer grössere Teile auf Spritzgiessmaschinen gefertigt werden. D.h. es braucht immer mehr Temperiergeräte. Weil pro geforderte Temperatur am Werkzeug, braucht es ein Gerät.
Textile Oberflächenhaptiken liegen laut den Designern von Grafe voll im Trend der Kunststoffverarbeiter. Auf der K 2022 wurden hochwertige Effektkombinationen gezeigt, die diesen Oberflächentrend optisch komplettieren und somit die Produktgestaltung auf ein neues Level bringen. Durch die Kombination von Kunststoff mit Flakes, naturbasierten Fasern oder Partikeln entsteht eine optisch und haptisch hochwertige Oberfläche, die eine geeignete Textur veredelt und beispielsweise ein nachträgliches Lackieren überflüssig macht. Dabei geht es weniger um die Oberflächenbeschaffenheit, vielmehr steht der zu erzielende Effekt im Fokus der optischen Symbiose.
Eine Neuhheit die Hasco an der K 2022 zeigte, waren RFID-Codes. Hierzu werden kleine orangefarbene Chips auf den Produkten angebracht. Diese enthalten zahlreiche Informationen, die mit einem Scanner, beispielsweise einem Smartphone ausgelesen werden können. Damit lässt sich z.B. bestätigen, dass es sich um ein Original Hasco-Produkt handelt. Des Weiteren sind Produktmasse und Einbauhinweise hinterlegt wie auch die gesamte Dokumentation. Über eine Bestellseite können Ersatzteile bestellt werden.
Bei der Entwicklung der neuen Serie von Temperiergeräten hat HB Therm von Beginn an den Fokus auf Energieeffizienz gelegt. Die Techniker stellen schon seit gut 10 Jahren einen Trend in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz fest. Die Kunden steigen zunehmend auf frequenzgeregelte Geräte um. Der Hauptgrund liegt darin, dass derart gesteuerte Geräte eine grosse Einsparung bringen, weil die Pumpe nicht stetig im Nennbetrieb laufen muss. Denn um die Prozess-Stabilität zu gewährleisten, muss nicht immer der maximale Durchfluss gewährleistet sein. Durch diese Steuerung der Pumpe lässt sich nicht nur Energie einsparen. Auch die Lebensdauer des Antriebs verlängert sich markant. Und ein Gerät mit einer langen Lebensdauer ist nachhaltig.
Krauss Maffei präsentierte auf der K 2022 zwei Industrielösungen für die additive Fertigung. Vor allem die grossformatige powerPrint war am Stand ein Highlight. Die Maschine verarbeitet mit einem extruderbasierten System thermoplastische Granulate zu Teilen mit einem Volumen bis zu 10 m³. Kraus Maffei zielt damit vor allem in den Prototypenbau. Im Vergleich zu konventionellen Technologien bietet die powerPrint-Lösung hohe Austragsleistung bei schnellen Druckgeschwindigkeiten und ermöglicht so kurze Durchlaufzeiten für grosse Bauteile.
Die mobilen Trockner der Reihe Luxor SG von motan sind kompakt gebaut und verfügen über eine integrierte Steuerung mit 7“-Farbdisplay und Touch. Hier sind Diagnosetools integriert oder auch eine Materialdatenbank. Die Eco-Protect-Funktion schützt das Material vor Übertrocknung. Das ist neu bei den mobilen Trocknern. Ebenso wurde das Design verändert. Die Geräte sind nun kompakter und leichter.
Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Klimaschutz – die Scherpunkte der K-Messe waren auch die Schwerpunkte der Maschinenpräsentation der Wittmann Gruppe. Unter dem Motto „It‘s all Wittmann“ präsentierte die Gruppe seine Maschinen und Anlagen erstmals im neuen Wittmann Design und demonstrierte damit noch deutlicher als bisher die Kompetenz als Single Source für die gesamte Spritzgiessanlage, von der Maschine über die Automatisierung bis hin zur Peripherie mit der Möglichkeit der Vernetzung via Wittmann 4.0. Das Ziel auch hier: einen möglichst geringen CO2-Fussabdruck zu erreichen.
Hellweg hat seit der Markteinführung seiner neuen Mühlengeneration seine Produkte weiterentwickelt. Damals stattete der Maschinenbauer seine Mühlen mit einem neuen Antriebssystem aus das gegenüber herkömmlichen Systemen bis zu 50% Strom einspart. Das neuartige Konzept lehnt sich an die Metallverarbeitung an. Wenn man Metall zerspant, braucht man verschiedene Schnittgeschwindigkeiten. Vor drei Jahren hat Hellweg also begonnen Kunststoffe mit verschiedenen Schnittgeschwindigkeiten zu mahlen und machte erste vielversprechende Versuche damit. Nach der Produkteinführung kam eine Zusammenarbeit mit dem SKZ und dem IKV in Achen zu Stande. Hellweg will in den nächsten Jahren ein Portfolio aufbauen mit Schneiddaten für Kunststoff.
Autor
Thomas Meier